Wanderwoche 2017 im Fichtelgebirge

BERICHT

Vor dem Alten Rathaus in Bamberg
Vor dem Alten Rathaus in Bamberg

 

Dieses Jahr war das Ziel unserer Wanderwoche Bischofsgrün im Fichtelgebirge. Am 2. September starteten 25 Wanderfreunde mit zwei Kleinbussen und drei PKW Richtung Süd-Osten.

 

Erstmals konnten wir neben sechzehn Mitgliedern des HWGHV Zierenberg zwei weitere Wanderfreunde aus Zierenberg und  sieben Mitglieder des HWGHV Wolfhagen zur Wanderwoche begrüßen.

Auf der Hinfahrt steuerten wir Bamberg an und nahmen an einer2-stündigen Stadtführung mit folgenden Höhepunkten teil: Das „Brandmal“ erinnert als „Hexenmahnmal“ an die Opfer der Verfolgungen im einstigen Hochstift Bamberg im 17. Jahrhundert.

Das „Alte Rathaus“ steht auf Fundamenten aus massiven Eichenstämmen in der Regnitz. Mitten durch das Rathaus, durch einen Brückenturm aus dem

15. Jahrhundert, führt die „Obere Brücke“ von einem Stadtteil zum anderen.

Kaiserdom (13. Jahrhundert), die alte Hofhaltung und die neue Residenz mit dem dahinter liegenden Rosengarten sind

sehr beeindruckend. Von Brücken über die Regnitz hat man einen besonders guten Blick auf das Klein Venedig, wie Bamberg auch bezeichnet wird. Hier liegen malerische Schiffer-, Fischer- und Gerberhäuschen direkt am Wasser.

Nach einer Kaffeepause ging es weiter zu unserem Zielort Bischofsgrün.

Dort erwartete man uns bereits  -  ein gutes Abendessen war angerichtet.

 

Der Ochsenkopf ist bezwungen
Der Ochsenkopf ist bezwungen

 

Mit einer Rundwanderung  - der Ochsenkopftour -  sind wir am nächsten Tag (3.9.) gestartet. Bei bestem Wanderwetter ging es von unserer Unterkunft in Bischofsgrün sofort steil bergan. Auf holprigem und steinigem Pfad hatten wir in einem Zug 390 Höhenmeter bis auf den Ochsenkopf (1.024m) zu bewältigen. Ein kleiner Abstecher führte zum Wahrzeichen des Berges, einen in einen Felsen gehauenen Ochsenkopf. Nach einer kleinen Pause am Asenturm stiegen wir auf steinigem Weg ab, vorbei am Goethefelsen kamen wir zur Weißmainquelle, eine von zwei Quellen des Mains. Auf schönen Waldwegen ging es weiter zum Waldgastgasthaus Karches, dort wurden wir mit leckerem Kuchen verwöhnt. Vom Gasthaus ging es am wildrauschenden Weißen Main entlang über Waldwege, die von dicken Baumwurzeln durchsetzt waren. Nach insgesamt 12 km waren wir wieder in unserer Unterkunft.

Auf der Platte
Auf der Platte

 

Am zweiten Wandertag (4.9.) entschieden wir uns für die Seehaustour.

Startpunkt war der Fichtelsee, diesen umrundeten wir zunächst im unteren Teil.  Danach ging es auf schönen Wald- und Wiesenwegen immer leicht bergab bis zum Silberhaus. Das Silberhaus war bis 1961 ein Forsthaus, hier wurde einst nach Silber gebuddelt.

Nach 200 Hm Anstieg erreichten wir die Platte (nicht verwandt oder verschwägert mit unserem Wanderfreund Hartmut Platte), einem Gipfel mit dicken Felsbrocken und

herrlichen Ausblicken (884m). Nach einer Rast ging es auf Felsenpfad weiter zum Seehaus (922m). Nach einer kurzen Rast stiegen wir zügig zum Fichtelsee hinab; Kaffee und Kuchen warteten schon auf der Seeterrasse des Waldhotels.

Eine landschaftlich herausragende Wanderung

(14 Km, 360 Hm) lag hinter uns.

Gerlinde im Felsenlabyrinth
Gerlinde im Felsenlabyrinth

 

Aufgrund des weiterhin sonnigen Wetters standen die Highlights der Wanderwoche,  Felsenlabyrinth Luisenburg und Kösseinegipfel 

am Dienstag (5.9.) auf der Agenda.

Im Felsenlabyrinth folgten wir der blauen Route aufwärts: Teils wandernd, manchmal krabbelnd,

hin und wieder im Entengang! Es ging über, durch und um gewaltige Felsstürze (u.a. Luisenruh mit Felssturz, Regenschirmfelsen, Goethefelsen mit grüner Wand, Teufelstreppe).

Am Burgsteigfelsen mit Gipfelkreuz verließen wir das Felsenlabyrinth

mit Ziel Kosseinegipfel.

Auf dem Weg dorthin, konnten wir herrliche Aussichten auf den Felsformationen

„Kaiser-Wilhelm-Felsen“ und „Burgsteinfelsen“ genießen.

Danach ging es zur Freude aller ca. 2km leicht bergab.

Aber zu früh gefreut!

 

Auf dem Kaiser-Wilhelm-Felsen
Auf dem Kaiser-Wilhelm-Felsen

Es kam, wie es kommen musste: zum Gipfel der

Kossein (939m) war es mächtig steil, immer über Felsbrocken, die den Wanderweg garnierten!

Nach Einkehr im schönen Biergarten des

Kosseinehauses wanderten wir gestärkt über den Haberstein (847m) zurück zum Felsenlabyrinth.

Die rote Markierung führte uns dort abwärts,

zurück zum Parkplatz an der Freilichtbühne Luisenburg.

13,5 km Wanderstrecke bei 390 Hm waren

geschafft!

Aufgrund der heute sehr ausgedehnten Wanderung verschoben wir das Abendessen um eine halbe Stunde.

Wie jeden Tag, konnten wir nach einer Suppe zwischen

drei Hauptgerichten wählen; den Abschluss bildete ein Nachtisch.

 

Für Mittwoch (6. 9.) hatten wir den Bischofsgrüner Panoramaweg ausgesucht.

Unsere Fahrer (Frank, Wolfram, Walter, Heinz und Bruno konnten sich heute voll auf die Wanderung konzentrieren.

Wir starteten am Rathaus Bischofsgrün, passierten mehrere Stationen des Märchenwanderweges, unterquerten die Ochsenkopfschanze und die Sommerrodelbahn.

Weiter ging es auf dem Naturlehrpfad „Oberes Weißmaintal“ durch den Wald zum Weißen Main und zum Ehrenfriedhof.

Gräber mit bemalten hölzernen Tafeln und steinerne Denkmäler liegen zwischen den Bäumen verstreut. Die hier bestatteten Opfer des 1.Weltkrieges hatten teils solch altertümliche militärische Bezeichnungen wie Landsturmmann, Oberjäger, Musketier oder Dragoner. 

Über die Hohehaid und den Ortsteil Rangen wanderten wir zurück nach Bischofsgrün.

Während der gesamten Wanderung (11 km, 300 Hm) hatten wir herrliche Blicke auf unseren Standort. Ganz besonders genossen wird zum Abschluss den leckeren Kuchen im Kaffeestüberl Ruckdäschel.

Rast an den Drei-Brüder-Felsen
Rast an den Drei-Brüder-Felsen

Eine Streckenwanderung führte am Donnerstag (7.9.) vom

Seehauswanderparkplatz zum Weißenstädter See.

14,5 km bei 320 Hm waren zu bewältigen.

Ein PKW wurde nach dem Frühstück in Weißenstadt deponiert, mit den übrigen Fahrzeugen fuhren wir zum

Startpunkt der Wanderung.

Sofort ging es durch die „Saugasse“ 160 Hm bergauf zum Seehaus, das wir schon von unserer Montagstour her kannten.

Heute war es - nach den ersten sehr sonnigen Tagen- zunächst bewölkt, so dass alle den Anstieg ohne Probleme zügig schafften.

Als nächstes erreichten wir die Gipfel des „Nußhardt“ (972m) mit zahlreichen Felsentürmen und den Schneeberggipfel (1.051m) mit dem Aussichtsturm „Backöfele“.

Da wir uns in den Wolken befanden, gab es leider wenig zu sehen.

Auf guten Waldwegen wanderten wir bei zunehmend sonnigem Wetter zu den „Drei Brüder Felsen“ (835m).

Diese Felsformationen waren für alle sehr beeindruckend. Die drei eng benachbarten Felstürme südwestlich des Rudolfsteins bilden eine imposante Felsgruppe aus Granitgestein, das vor ca. 285 Millionen Jahren entstand.

Am Fuße der Felsen saßen alle 25 Wanderfreunde grüppchenweise in der Sonne und ließen sich ihr Lunchpacket schmecken.

 

Blick vom Rudolfstein auf den Weißenstädter See
Blick vom Rudolfstein auf den Weißenstädter See

 

Nach der Stärkung wanderten wir weiter zum

Rudolfstein (838m), dessen größten Felsen erstiegen wir mit Hilfe einer

Holztreppe. Oben hatten wir eine schöne Sicht auf unser Ziel: den Weißenstädter See.

Unser Wanderfreund Frank hatte sich speziell

für diese Wanderwoche eine Kappe mit der Zierenberger Hirschkuh zugelegt. Ein

Windstoß sorgte dafür, dass diese Kappe jetzt für immer im Wipfel einer

Fichtelgebirgs-Tanne hängt. 

Am Weißenstädter See entlang ging es gemütlich

bis zum Café Seestern.

Kaum hatten wir dort Platz genommen, gab es

den einzigen (kurzen) Regenschauer der gesamten Wanderwoche.

 

Am letzten Tag unserer Wanderwoche (8.9.) war noch eine Streckenwanderung geplant:

von Bischofsgrün nach Bad Berneck durch das Ölschnitztal mit Rückfahrt per Bahnbus um 15 Uhr(gemäß Auskunft des Verkehrsbüros Bischofsgrün).

Wir hatten also genug Zeit, zum Abschluss nochmals in das schöne

Café Ruckdäschel in Bischofsgrün einzukehren.

Ab Hotel Puchtler starteten wir in Richtung Glasermühle, von dort ging es 160 Hm steil bergan zum Weiler Hirschhaid. Hier hatten wir bereits den höchsten Punkt der

Wanderung erreicht.

Weiter ging es nach Metzlersreuth, einem Dörfchen mit herrlichen Vorgärten, deren Blumenpracht alle bewunderten.

Bald erreichten wir das Ölschnitztal mit der einsam liegenden „Entenmühle“, eine gute Gelegenheit, unser Lunchpacket zu vertilgen.

Nach den aussichtsreichen Fluren im ersten Teil der Wanderung bietet das weitgehend unberührte Flusstal der Ölschnitz einen romantischen Eindruck.

Zum Abschluss der gemütlichen Wanderung flanierten wir durch den

Bad Bernecker Kurpark, einige von uns ließen sich ein Eis auf die Hand

gut schmecken.

Kurz vor 15:00 Uhr trafen wir am Busbahnhof in Bad Berneck ein. Wir warteten, warteten und warteten -1,5 Stunden -

bis endlich der Bus nach Bischhofsgrün kam. Es stellte sich heraus, dass aufgrund der Sommerferien in Bayern ein Drittel

aller Busverbindungen gestrichen wurden; leider auch der Bus um 15:00 Uhr.

Jetzt war uns auch klar, warum es an der Bushaltestelle Wartebänke für ca. 50 Personen gab.

 

Nach einem guten Abendessen im Gasthof Puchtler ließen wir die schöne Wanderwoche bei dem einen oder anderen Getränk und guten Gesprächen ausklingen. Die Wanderführer Frank Schuboth und Bernd Croll freuten sich, dass es allen

Teilnehmern so gut gefallen hat und sich bei den Wanderungen niemand ernsthaft verletzt hat. Alle hatten

die 80,5 km bei 1.920 Höhenmetern gut geschafft!

Marktplatz Bischofsgrün mit dem Gasthof Puchtler
Marktplatz Bischofsgrün mit dem Gasthof Puchtler

Die 25-köpfige Wandergruppe aus Zierenberg und Wolfhagen hatte prächtig harmoniert  -  alle waren der Meinung, dass man auch künftig gemeinsame Wanderwochen organisieren sollte.

 

Am Samstag ging es nach dem Frühstück auf geradem Wege zurück in die Heimat.

 

Verfasser: Bernd Croll

Bildergalerie von der Wanderwoche im Fichtelgebirge