Wanderwoche auf Mallorca 2018
13. - 20. April 2018
- Im Herzen der Tramuntana -
Zwölf Wanderfreude unseres Vereins hatten sich entschlossen, vom 13. – 20. April 2018 eine Wanderwoche
auf Mallorca durchzuführen.
Gebucht wurden Flüge von Paderborn nach Palma, Zimmer mit Frühstück im Hotel „Es Port“ in Puerto de Soller und bei
der Firma Krauland sechs geführte Wanderungen im Tramuntana - Gebirge mit Wanderführer, Bustransfers und Essen nach den Wanderungen in landestypischen Restaurants.
Anreisetag
Am Freitag, den 13. April trafen wir uns um 3:30 Uhr am Flughafen Paderborn. Der Flieger startete pünktlich um 5:00 Uhr - bereits vor 9:00 Uhr trafen wir im Hotel „Es Port“ ein. Im Hotelrestaurant wurden für uns Tische zusammengestellt,
so dass wir vor der Zimmerbelegung erst einmal ausgiebig frühstücken konnten. Dass es am Vormittag ausgiebig regnete,
störte niemanden.
Am Nachmittag (es hatte inzwischen ausgehört zu regnen) bummelten wir durch das Hafenstädtchen Puerto de Soller.
Nach einem guten Abendessen im Ort beendeten wir den 1.Tag mit einem Umtrunk am Kaminfeuer des Hotels.
Puerto de Soller, am Rande des fruchtbaren Talkessels von Soller ist idealer Ausgangspunkt um das herrliche
Tramuntana-Gebirge im Nordwesten Mallorcas mit abwechslungsreichen Wanderungen zu erkunden. Dabei säumen tausendjährige Olivenhaine, duftende Zitrusgärten und eine einzigartige Blumenvielfalt die Wanderwege. Das Wechselspiel zwischen Bergen und Meer mit sensationellen Ausblicken gab der Wanderwoche ihren besonderen Reiz.
Unser Hotel
Das Hotel**** „Es Port“ überraschte uns mit einem ausgezeichneten Frühstücksbuffet: Frisch gepresster Orangensaft,
Frühstücksei in sieben verschieden Variationen, schmackhafter Kaffee, große Auswahl an Käse, Schinken, Aufschnitt, verschiedene Brotsorten…
Die Zimmer lagen ruhig, alle mit Balkon und waren ausreichend groß.
Hallenbad mit Sauna, Pool mit herrlicher Parkanlage, in der Liegestuhlgruppen verteilt waren machten uns den
Aufenthalt sehr angenehm.
Der Knaller war das Gebäude einer alten Ölmühle, deren Räumlichkeiten unter Verwendung von historischem Inventar
liebevoll saniert und ausgebaut waren.
Alle fühlten sich von der ersten Minute an hier sehr wohl!
Unser Wanderführer
Mit unserem Wanderführer Gregor Aschaber von der österreichischen Firma Krauland hatten wir einen Volltreffer gelandet.
Gregor hat ein umfassendes Allgemeinwissen, speziell im botanischen Bereich sowie in allen Belangen, was die Insel Mallorca betrifft. Bereits am ersten Tag ordnete er unsere Wandergruppe im Leistungsvermögen richtig ein, so dass für alle die Wanderwoche auf Mallorca zu einem herausragenden Erlebnis wurde.
1. Wandertag (14. April)
Deja - "Das Dorf der Künstler"
Vom Hotel wurden wir um 9:00 Uhr mit dem Wanderbus zuerst in das malerische Deja gebracht, das seit undenklichen Zeiten ein Anziehungspunkt für Künstler aus aller Welt gewesen ist. Nach einer Ortsbesichtigung führt uns Gregor in das Teehaus „S’hortet“ zu einem Vorstellungsgespräch.
Danach tauchen wir in die mallorquinische Natur ein. Leider regnete es an diesem Vormittag, in Schauern auch mal
kräftig, so dass wir die Wanderung mit Regenjacken und Schirmen absolvieren mussten.
Über einen uralten Verbindungsweg (Cami de sa Vinyeta, -GR22- ) stiegen wir auf, um immer wieder traumhafte Blicke (trotz Regens!) auf den nordwestlichen Küstenbereich zu erheischen. Der Wanderweg war überwiegend mit alten runden Steinen gepflastert: Eine erhöhte Vorsicht war wegen des Regens geboten!
Alte Fincas und noch ältere Terrassen ließen uns den einst beschwerlichen Tagesablauf der Mallorquiner erahnen.
Aufgrund der Witterung beendeten wir die Wanderung nach 2 Stunden in Llucalcari. Dort empfing uns der Wanderbus und brachte uns nach Soller.
Wir machten gemeinsam einen kleinen Bummel durch Soller, besichtigten die Markthalle und kehrten in das
Restaurante „El Guia“ ein, wo wir fürstlich bewirtet wurden:
Oliven, Brot mit Aioli (eine Knoblauchcreme als Dip; gibt es in allen Restaurants auf Mallorca vor dem bestellten Essen als Antipasti!) - Salatteller - Krautroulade / Filet / Wolfsbarsch (Hauptspeisen zur Auswahl) - Artischocken - Eis oder Pudding (Nachtisch) und Kaffee.
Mehrere Flaschen Rot-/Weißwein, Bier und Wasser waren bei allen unserer Essen Standard.
Anschließend blieb uns genügend Zeit für die Besichtigung kultureller Sehenswürdigkeiten. Das Stadtbild von Soller wird
von Patrizierhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert geprägt; sehenswert ist die Pfarrkirche „Sant Bartomeu“ am Markplatz.
Die Rückfahrt nach Puerto de Soller absolvierten wir individuell mit der historischen Straßenbahn - für einen Einkaufsbummel in Soller oder einen Besuch in der Sauna oder/und Hallenbad im Hotel hatten wir genügend Zeit.
Jeder nach Belieben…
Wanderung: ↑ 130 Hm ↓ 220 Hm 4,7 km
2. Wandertag (15. April)
„Embalse de Cúber - Der Pilgerweg durch die Schlucht“
Mit dem Wanderbus fuhren wir in zum Cúber-Stausee (750 m hoch). Der Embassament de Cúber ist der größte Stausee auf Mallorca. Die gesamte Umgebung steht unter Naturschutz und im See darf nicht gebadet werden
(wegen Trinkwassergewinnung).
Gestartet sind wir am Weideplatz für Esel bei strahlendem Sonnenschein und idealen Wandertemperaturen (so, wie an
allen folgenden Tagen). Der Wanderweg GR-221 führt gut 2km am See entlang, nach 4,5km kommt man zu einem kleinen Gipfel, wo man bis Soller, zum Meer, zum Puig de l’Ofre (einer der höchsten Berge) und über den Cúber-Stausee schauen
kann. Hier legten wir eine kleine Pause ein.
Nach weiteren 2km erreichten wir die Barranc de Biniaraix-Schlucht, die zu den Highlights einer Mallorca Wanderung gehört: Abwechslungsreich, auf einem Pflastersteig (einstiger Pilgerweg) meist an einem Bachlauf entlang mit tollen
Ausblicken auf den Talkessel von Soller. Alte Terrassenkulturen in extremen Lagen, wuchtige Felsformationen, glattgeschliffene Steine,Tropfsteinbildungen und ein schöner Wasserfall machen den Reiz dieses einmaligen Naturschauspieles aus.
In Biniaraix brachten uns Taxis bis nach Fornalutx. Dort kehrten wir in das Restaurant „El Turó“ ein.
Nach dem üblichen Antipasti wurde ein großer gemischter Salat serviert, anschließend Lammkeule mit Pommes und zum Schluss Mandelkuchen mit Kaffee.
Die Rückfahrt ins Hotel erfolgte gegen 17:30 Uhr mit dem Wanderbus.
Wanderung: ↑ 140 Hm ↓ 800 Hm 9,8 km
3. Wandertag (16. April)
"Felsen und Meer"
Mit dem Wanderbus ging es heute zum Cap des Bosquet. Auf steinigem Pfad ging es 350m bergab bis zum ehemaligen Fischerort Port des Canonge mit einem kleinen einsamen Hafen. Hier führte uns Gregor zunächst zu einem Kaffee in eine kleine Taverne.
Danach wanderten wir weiter, immer der Küste entlang mit herrlichen Blicken auf das türkisfarbene Meer und auf die kleinen malerischen Inseln Punta de s’Agulie und Punta Roja. Nach knapp 10 km erreichten wir Banyalburfar.
Banyalbufar wurde einst auf rund 2000 Terrassen, die zu langwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurden, von Arabern angelegt. Auch heute noch wird auf den gut erhaltenen Terrassen die bekannte Malvasia Traube angebaut - und kann natürlich bei den lokalen Weingütern verkostet werden.
Wir kehrten in das Restaurant „Son Tomas“ ein.
Hier wurden Antipasti, Gemüsesuppe, Paella, Mandelkuchen, Kaffee und selbstgemachten Kräuterschnaps serviert.
Die Rückfahrt erfolgte mit dem Bus gegen 17:30 Uhr.
Wanderung: ↑ 230 Hm ↓ 480 Hm 9,7 km
4. Wandertag (17. April)
Alaro - "Die Erde der Freiheit"
Die heutige Wanderung führte uns in ein Wandergebiet mit der wohl interessantesten Historie der gesamten Insel.
Aus dem malerischen Hochtal von Orient stiegen wir auf ursprünglichen Hirtenwegen zur
mächtigen Burganlage von Alaro auf.
Eine traumhafte Strecke, vor allem wegen der Aussicht, aber auch wegen der vielen alten Olivenbäume.
Teils überhängende Felswände begleiteten uns, bis wir schließlich über rustikale Steintreppen unseren höchsten Punkt erreichten: Castell d'Alaro.
Auf der Burg wurden unsere Mühen mit einem einzigartigen Rundblick belohnt und wir konnten bei guter Sicht einen Großteil unseres gesamten Wandergebietes überblicken. Das Castell d’Alaro ist die Ruine einer Felsenburg
unterhalb des 825m hohen Berggipfels Puig d’Alaró und lässt sich bis in die Bronzezeit nachverfolgen. Später befestigten die Römer den Berg zur Sicherung der umliegenden Täler.
Danach stiegen wir gemütlich bis zur Stadt Alaro ab. Einkehr erfolgt in das Restaurant „Bearn“.
Wir labten uns an Antipasti, großem Salatteller, sieben(!) verschiedene Tapas, Eis mit Pflaumen, Schnaps (der „Dreigesichtige“) und Kaffee.
Der Wanderbus kam gegen 18:00 Uhr zum Restaurant.
Wanderung: ↑ 260 Hm ↓ 560 Hm 8,3 km
5. Wandertag (18. April)
„Valldemossa - Reitweg des Erzherzogs“
Der Wanderbus brachte uns dieses Mal zu einer großartigen Rundtour nach Valldemossa - unserer Königsetappe -
wo wir auf den Reitwegen des Erzherzogs Ludwig Salvator im Naturpark von San Moragues unterwegs waren.
Die Wanderungen in diesem Naturpark sind seit einiger Zeit wegen der großen Nachfrage nur in begrenzter
Personenzahl pro Tag möglich, eine Wandergenehmigung wurde vorab von unserem Wanderführer Gregor beantragt.
Im Tal der Brunnen ging es zuerst bequem durch den Steineichenbestand vorbei an alten Kalköfen und Kohlemeilern aufwärts. Auf der Anhöhe überbieten einander die Ausblicke auf das gesamte Küstenmassiv. Diese herrliche Küstenlandschaft konnten wir auf einer Strecke von über 2km genießen.
Im Abstieg beobachteten wir mehrere Wildziegen, kamen an der Quelle von Pouet vorbei und erreichten wieder unseren Ausgangspunkt in Valledemossa. Hier, an der letzten Wirkungsstätte Frederic Chopins, kehrten wir in ein kleines Restaurant ein, das grundsätzlich nur von Einheimischen frequentiert wird.
Serviert wurden: Antipasti; Salatteller mit Tunfisch; vier große Schmorpfannen mit Fisch, Pute, Rippchen und Filet;
Pfannkuchen mit Eis und Schokolade; Kaffee.
Nach dem Essen hatte jeder noch Gelegenheit, sich in Valldemossa umzuschauen. Gegen 17:30 Uhr holte uns der Wanderbus zurRückfahrt ab.
Wanderung: ↑ 570 Hm ↓ 490 Hm 9,5 km
6. Wandertag (19. April)
„Calac Tuent - Auf den Spuren der Schmuggler“
Kurze Anfahrt mit dem Wanderbus zum Mirador de Ses Barques oberhalb von Soller. Von hier führte uns der Pfad unserer heutigen Wanderung gemächlich zwischen weitreichenden Olivenhainen bergab.
Immer näher der schroffen Küstenlinie entgegen, strahlte die Einsamkeit dieses Landstriches um Balitx innere Ruhe aus.
In der Finca von „Balitx d' Aval“ genossen wir einen frisch gepressten Apfelsinensaft.
An malerischen Hofgebäuden und längst verlassenen Fincas vorbei; unbeschreiblich schön lagen nun die steilen Flanken des nördlichsten Küstenbereiches vor uns.
Nach reichlicher Rast überraschte unser Wanderweg im Abstieg durch unzählige Panoramablicke:
Links das Meer mit vorgelagerten Inseln und Halbinseln, rechts Felsenabbrüche und Felsspitzen – wie in den Dolomiten.
Auf dem letzten Abschnitt bis zum Abzweig nach Soller stieg der Pfad steil an und führte uns durch einen verwunschenen Steineichenwald. Durch einen kleinen Wald aus Pinien und Olivenbäumen ging es hinauf zum
Pass Coll de na Polla.
Man tritt durch eine alte Feldsteinmauer und vor uns breitete sich das einmalige Küstenpanorama von Sa Costera aus;
unter uns die märchenhafte Bucht Cala Tuent.
Von der baumbestandenen Terrasse des Restaurants „Es Vegeret“ hatten wir einen traumhaften Blick auf den
einsamen Strand Cala Tuent.
Im Restaurant gab es Antipasti, Gemüsesuppe, zwei Fischstücke mit Gemüse und Kartoffeln,
Mandelkuchen mit Eis, Kaffee.
Die Busrückfahrt erfolgte gegen 18:00 Uhr auf der außergewöhnlichen Passstraße von Sa Calobra zurück nach
Puerto de Soller.
Wanderung: ↑ 260 Hm ↓ 620 Hm 10,2 km
Abreisetag (20. April)
Da unser Transfer zum Airport von Palma am 20. April erst um 17:35 Uhr erfolgte, hatten wir noch ausreichend Zeit
für eigene Interessen.
Unser Dauerläufer Hartmut wanderte noch mal zum Leuchtturm von Puerto de Soller, Brunhilde, Georg und Bernd fuhren in das Zentrum von Soller, Karin ließ sich bei einer Massage verwöhnen, andere blieben in der schönen Hotelanlage und nutzten Hallen- und Freibad, begaben sich zur „Liegestuhl-Tour“ oder der machten den letzten Rundgang im Ort.
Am Nachmittag trafen wir uns zum Essen auf der Strandpromenade.
Eine wundervolle Wanderwoche auf Mallorca war un zu Ende.
Gegen Mitternacht hatte uns Zierenberg wieder.
Verfasser: Bernd Croll