vom 29. August - 5. September
Fahrt in den Schwarzwald (29.8.)
Mit 16 Wanderfreunden*Innen fuhren wir mit einem Kleinbus und drei PKW Ende August zur Wanderwoche in den Hochschwarzwald.
Nachmittags trafen wir nach ruhiger Fahrt im „Parkhotel Waldlust“ in Häusern ein und wurde bereits von Herrn Piorun erwartet. Die Zimmerverteilung erfolgte problemlos, alle waren mit ihrem Zimmer zufrieden, die sehr geräumig waren und meistens einen schönen Ausblick auf die großartige Parkanlage des Hotels boten.
Nach einem schmackhaften Abendessen verbrachten wir die restlichen Stunden des Abends in geselliger Runde.
Wir vereinbarten, dass die Wanderführer und Organisatoren Georg und Bernd die Wanderungen des jeweiligen Tages je nach Wetterlage beim Frühstück festlegen. Bereits vor der Wanderwoche hatten wir beschlossen, dass für Wanderfreunde*Innen, die nicht so gut bei Fuß waren, alternative Wanderungen im gleichen Wandergebiet angeboten werden.
Um es vorweg zu sagen: Trotz einer Wettervorhersage von Regentagen und kalter Witterung; wir hatten an keinem Tag Regenwetter und die Temperaturen waren mit um die 20 Grad ideal zum Wandern.
Häusern - St.Blasien - Albsee - Häusern (30.8.)
Wir starteten die Wanderung um 9:45 Uhr vom Hotel aus. Auf dem „Kohlerbrückweg“ ging es in Richtung St.Blasien, vorbei an der Windberghütte bis zu den Windbergwasserfällen.
Durch die wildromantische Windbergschlucht stiegen wir über „Stock und Stein“ immer bergab nach St.Blasien.
Die Windbergschlucht war ein erstes Highlight unserer Wanderwoche. Wegen einer Verschüttung des Wanderweges mussten wir entgegen unserer Planung die Schlucht bis zu deren Ende durchwandern. Vorsicht war geboten!
Alle 16 Teilnehmer kamen gut und ohne Ausrutscher gegen 12 Uhr in St.Blasien an. Bravo!
Nach einer ausgedehnten Pause auf dem Domplatz besichtigten wir den Dom,
den Kurgarten, die Jahressonnenuhr am Rathaus und das Kolleg St.Blasien.
Danach teilte sich die Gruppe. Wer am ersten Tag genug gewandert war, fuhr mit dem Linienbus zurück nach Häusern.
Die Aktiv-Gruppe wanderte weiter zum Albsee. 1,5km ging es mit schönen Ausblicken entlang des Uferweges danach immer bergauf durch den Wald bis nach Häusern. Schließlich erreichten wir auf einem Waldlehrpfad gegen 15 Uhr unser Hotel.
Die Wanderung des ersten Tages hatte eine Länge von 11,8 km bei 180 Hm.
Drei-Schluchten-Tour (31.8.)
Mit Bus und PKW fuhren wir zum Wanderparkplatz in Bachheim. Leider war vor Bachheim eine Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. Dies bedeutete für uns ein Umweg von einer halben Stunde.
Am Wanderparkplatz teilte sich die Wandergruppe wieder:
Die Alternativ-Gruppe wanderte auf Forstwegen 3,5 km bei 60 Hm zur Burgmühle.
Für die Aktiv-Wandergruppe ging es sofort in die Wutachschlucht hinunter.
Dort folgten wir flussabwärts dem Schluchtensteig bis zur Gauchachmündung. Bis hierhin war der Weg bequem und gut gesichert. Stellenweise verlief er spektakulär auf einem schmalen Sims zwischen einer Felswand und dem Fluss.
Über den historischen "Kanadiersteg" überquerten wir die Wutach und stiegen in die wildromantische Gauchachschlucht hinab. Gegen 13 Uhr erreichten wir die "Burgmühle", dort trafen wir auf auf unsere Alternativ-Wandergruppe, die im schönen Biergarten bereits eingekehrt war.
Der Biergarten liegt mitten in der Natur:
Selbstgemachtem Kuchen, eine kleine Speisekarte, Getränken und Eis in biologischer Qualität wurden angeboten. Wir genossen die herrliche Lage der Burgmühle ausgiebig.
Danach wanderte die erste Wandergruppe auf gleichem Wege zurück zum Wanderparkplatz während es sich die zweite Gruppe nicht nehmen ließ, auch die dritte Schlucht, die „Engeschlucht“, anzugehen.
Der Tränkebach in der Engeschlucht führt nur periodisch Wasser, der Niedrigwasser-Abfluss verläuft unterirdisch. Der Wanderweg war ausgesprochen feucht und glitschig. In der Engeschlucht war es, wie der Name schon aussagt, überwiegend sehr eng. Es waren abenteuerliche 2 km! Über teils steile Treppen ging es auf wurzel- übersäten Pfaden immer bergauf. Durch den nassen lehmhaltigen Boden zog jeder gefühlt einen halben Acker Erde hinter sich her. Erschwerend kam hinzu, dass der Wanderpfad mehrfach infolge von Murenabgängen verschüttet war. Meterhohe Baumstämme mussten umgangen werden. Da es teilweise an einer Seite des Pfades steil bergab ging, war höchste Vorsicht geboten. Ausschau halten ging nur, wenn wir stehen blieben. Trotz aller Widrigkeiten war es für alle ein tolles Erlebnis!
An einem historischen Mühlenstein am oberen Ende verließen wir die Engeschlucht. Die letzten 2km ging es dann durch Wiesen und Felder zurück zum Wanderparkplatz. Dort campierte bereits unsere andere Wandergruppe.
Die gesamt Drei-Schluchten-Tour hatte eine Länge von 10,9 km bei 220 Hm. Wir brauchten für diese Wanderung 5 Stunden inclusive Pausen. Die Alternativ-Gruppe hatte 7km bei 120Hm zurückgelegt.
Jägersteig am Schluchsee (1.9.)
Wir starteten um 10 Uhr die Wanderung im Ort Schluchsee. Auch heute bildeten wir zwei Gruppen.
Zielort war für beide die Ortschaft Aha.
Während eine kleine Gruppe von uns ohne Höhenmeter 4 km entlang des Schluchsees nach Aha wanderte und die Seenlandschaft genoss, führte die Hauptwanderung auf dem alten "Jägerpfad" erst einmal bergauf zum „Ahaberg“.
Hier hatten wir bereits 240 Hm der Wanderung geschafft. Weiter ging es auf dem historischen "Grenzweg" leicht bergab zum Gipfel des „Bildsteins“. Dort hatten wir eine tolle Aussicht in alle Richtungen.
Nach dem Abstieg zur Ortschaft Aha trafen wir um 12:45 Uhr am Ufer des Schluchsees auf unsere zweite Wandergruppe.
Nach einer gemeinsamen Pause fuhren wir gemütlich in 50 Minuten mit einem Linienboot auf dem Schluchsee bis zum Bootsanleger „Schluchsee-Strandbad“. Von dort aus gingen wir zur Ortsmitte von Schluchsee und ließen uns in einem Café am Marktplatz Kaffee und Kuchen schmecken.
Danach wanderten wir noch 2,7 km bis zur „Amalienruhe“, dem wohl schönsten Teil des Schluchsees.
Die heutige Wanderung hatte über den Jägerpfad eine Länge von 10,4km bei 280 Hm;
die Alternativ-Wandergruppe legte 6,7km zurück.
Gegen 17 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel.
Rheinfall-Runde (2.9.)
Ein interessanter Ausflug führte uns in die nahe Schweiz zum Rheinfall von Schaffhausen sowie
in die schöne mittelalterliche Stadt "Stein am Rhein".
Der größte Wasserfall Europas, der Rheinfall, bietet ein imponierendes Naturschauspiel. Auf 150 m Breite stürzt der Rhein (vom Bodensee kommend) aus 23m Höhe über die Felsen.
Unsere Wanderung folgte in Schaffhausen de Rheinuferweg zur „Nohlbrücke“ und von dort zum Schloss Laufen. Wir besichtigten die Schlossanlage; der Blick auf den Rheinfall wurde hier jedoch durch hohe Bäume verhindert.
Über den Gehweg der Eisenbahnbrücke wanderten wir zur anderen Uferseite des Rheins zum Schloss Wörth. Auf diesem Weg bot sich uns eine Vielzahl von herrlichen Blicken auf den Wasserfall. Weiter auf dem Rheinuferweg bewunderten wir eine alte Mühle mit einem funktionsfähigen Mühlrad. Von einem Schiffanleger aus haben wir eine spektakuläre Bootsfahrt unmittelbar in den Rheinfall hinein unternommen, die allen Teilnehmern unvergessen bleiben wird.
Danach sind wird zum Örtchen Stein am Rhein gefahren und bewunderten dort die schön bemalten historischen Fachwerkhäuser. Auf dem Marktplatz ließen wir uns Kaffee und Kuchen schmecken.
Auch an diesem Tag legten wir knapp 8km zurück.
Die Rückfahrt nach Häusern war über Nebenstraßen aufgrund der zahlreichen Kurven sehr anstrengend für die Fahrer. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Wolfram und Georg, die uns bei Hin- und Rückreise und zu allen Wanderungen professionell chauffierten!
Feldberg-Steig (3.9.)
Wir starteten gemeinsam unsere Wanderung an der Bergstation der Feldberg-Seilbahn. Bald waren wir am Bismarckdenkmal.
Das Bismarckdenkmal ist neben dem Feldbergturm eines der Wahrzeichen auf dem Feldberg. 1895 wurde es zu Ehren des Reichskanzlers Otto von Bismarck von einigen seiner Verehrer errichtet. Von hier hatten wir einen grandiosen Ausblick auf den Schwarzwald.
Vorbei am Feldbergturm wanderten wir durch den Grüblesattel zum Feldberg-Gipfel, mit 1.493m die höchste Erhebung von Baden-Württemberg. Hier trennten sich wieder unsere Wege.
Die Alternativ-Gruppe wanderte zur St.Wilhelm-Hütte (die leider Ruhetag hatte), weiter zur Todtnauer Hütte und danach zu einem Gasthof der Ortschaft Hebelhof auf der Passhöhe.
Für die Hauptgruppe ging es auf schönen Wanderwegen bergab zur Zastler Hütte.
Dort legten wir erst einmal eine Pause ein.
Weiter wanderten wir über die Baldenweger Hütte zu einem Wandersteig:
Schmale Pfade im Wald mit viel Wurzelwerk, kleine Brücken; einfach ein abenteuerliches Naturerlebnis!
Der Weg führte uns im Verlauf zum idyllisch gelegenen, 300 Jahre alten Raimartihof.
Hier kehrten wir noch mal zu einem Kaffee oder Kaltgetränk ein.
Danach ging es zwischen den 300 m steil aufragenden Hängen des Feldbergs und dem Ufer des ruheausstrahlenden Feldsees
zum Karl-Egon-Steig. Auf diesem hatten wir zum Abschluss noch einen Anstieg von 170Hm über Serpentinen
bis zu unserem Ausgangspunkt zu meistern.
Die Wanderung hatte eine Länge von 11,5km bei 340Hm bergauf und 510Hm bergab.
Unsere Alternativ-Gruppe, die 6,5 km gelaufen war und 130Hm bergauf sowie 330Hm bergab geschafft hatte,
holten wir mit den Fahrzeugen auf der Passhöhe ab.
Um 17:30 Uhr waren wir wieder am Hotel in Häusern.
Ravenna-Schlucht (4.9.)
Vom Wanderparkplatz waren es 500 m bis zum Hofgut „Sternen“ mit der „Tanzenden Kuckucksuhr“. Im Hofgut haben Marie Antoinette (1770) und Johann Wolfgang von Goethe im Jahre (1779) übernachteten. Dort befindet sich auch die St. Oswald-Kapelle (erbaut 1148).
Hier starteten wir um 10:30 Uhr zu unserer letzten Wanderung der Wanderwoche 2021 im Hochschwarzwald. Hinter dem Hofgut bogen wir in die ca. 2,5 km lange Ravennaschlucht ein und erreichen das Ravenna-Eisenbahnviadukt, einen eindrucksvollen Steinbogenbau. Wir gingen unter dem Viadukt hindurch und wanderten über einen teilweise steinigen Weg bergauf zur Ravenna. Über schöne Holzbrücken querten wir mehrfach die Ravenna, so dass wir immer tolle Einblicke in die Schlucht hatten.
Die Ravennaschlucht ist ein schmales und steiles Seitental des Höllentals, durch das sich der wilde Bach Ravenna über viele Kaskaden und Wasserfälle seinen Weg bahnt. Wir bewunderten den großen Ravenna-Fall mit 16 und der kleine Ravenna-Fall mit
6 Metern Fallhöhe.
Nach der Schlucht wanderten wir auf dem „Ravennaschluchtweg“ bis zum Ortsrand von Hinterzarten.
Vorbei an der „Löffelmühle“ machten wir an der „Lochschmiede“ eine ausführliche Pause und genossen die herrliche Landschaft und die unglaubliche Ruhe.
Auf dem „Löffeltalweg“ wanderten wir in traumhafter Landschaft zurück zum Hofgut „Sternen“. Hier legten wir noch eine kurze Pause ein.
Die 7,5km bei 210Hm machten allen sehr viel Spaß.
Die Ravennaschlucht war ein würdiger Abschluss unser Wanderwoche.
Fazit und Rückfahrt (5.9.)
Eine Woche Wandern in einer herrlichen Landschaft, ein gemütliches Familienhotel in sehr ruhiger Lage, gutes Essen und immer eine sehr gute Stimmung in der Gruppe – was will man mehr?
Die Wanderungen waren nach Angabe aller Teilnehmer*Innen von der Länge und den Anforderungen her gut bemessen. Besonders hervorgehoben wurde von allen, dass zu den etwas anspruchsvolleren Wanderungen von den Wanderführern jeweils Alternativen angeboten wurden.
Unter Berücksichtigung, dass unsere Gruppe ein Durchschnittsalter von 73 Jahren hatte, können wir ohne Übertreibung die Aussage treffen: Wir sind stolz auf unsere Wanderleistungen!